mopar-projekt

1970 Dodge Challenger GT

1970 Dodge Challenger GT
One and only Challenger GT
white = Kowalski?
lets burn my Interior orange

Der Kunde dieses Fahrzeuges kam zum einen enttäuscht und zum anderen voller Hoffnung zu uns. Er hat dafür viele hundert Kilometer auf sich genommen und uns den Wagen zum ersten Mal im Winter 2014 gebraucht. Enttäuscht weil einer unserer Vorgänger ihn scheinbar nicht verstanden hatte. Voller Hoffnung, dass nun der Moparshop aus seinem Challenger endlich ein voll funktionierendes Langstreckenfahrzeug baut und auch bei optischen Fragen versteht was er sich vorstellt.

Als erstes haben wir nun also unsere klassischen M&E-Check durchgeführt. Dabei werden alle mechanischen und elektrischen Einheiten und Bauteile auf ihre Funktion hin getestet. Das ganze ergibt eine dreiseitige Liste mit sehr vielen einzelnen Punkten. Als nächstes kommt dann die 110km Probefahrt und die allgemeine Begutachtung durch Oliver (Moparshop Owner). Mit dem Auftrag alle Mängel abzuarbeiten kann man sich sicher sein, dass später alles so funktioniert wie damals vom Hersteller vorgesehen. Zusätzlich wollte der Kunde einige andere optische Mängel behoben haben. Unter anderem waren z.B. die Front- und Heckscheibe des Fahrzeuges so installiert worden, dass sich zwischen den äußeren Zierleisten und dem Glas teilweise riesige Spalte gezeigt haben. Die Auspuff Endstücke waren bereits wie gewünscht weiter nach außen gesetzt worden, allerdings schien das noch nicht symmetrisch und die Endstücke klapperten auch am Abschlussblech. Als wir dann beim Abbau der Stoßstange einen 1,8m langen Kabelkanaldeckel statt des originalen Blechteils fanden, hat es uns endgültig die Sprache verschlagen.

GT = Grand Touring

Nachdem er dann die nächste Saison also endlich mal Spaß mit seinem Wagen haben konnte und er das Gefühl bekommen hat, dass wir ihn verstehen und seine Vorstellungen auch umsetzen können, kamen die nächsten Jahre auch immer mal wieder teils einmalige Aufträge, die wir für ihn erledigen durften. Bildlich darstellbar und am auffallendsten ist dabei seine Interpretation eines GT. Hier soll also klassischer italienischer Stil bei einem 70er Challenger Einzug halten. Schon bevor wir an dem Wagen arbeiten durften hatte er dafür die Sidemarker (Seitenmarkierungslampen) entfernen lassen. Auch waren zu diesem Zweck vorher schon die Auspuffenden weiter auseinander gelegt worden. Wir nun durften die R/T Style Motorhaube im hinteren Bereich von der Form her eleganter gestalten. Noch viel einzigartiger und umfangreicher war aber der Umbau des Hecks auf ein schlankeres aber breiteres Nummernschild. Hierfür mussten wir das Heckabschlußblech und die Stoßstange umfangreich zertrennen und neu zusammenbauen. Schaut euch dafür in jedem Fall die NEWS Beiträge unterhalb der Bildergalerie hier an, es lohnt sich! Wir sind wirklich froh so fähige Karosseriebauer im Team zu haben. Schon vor der Verchromung der Heckstoßstange muss diese 100% glatt und formgetreu sein.

Neben diesen wirklich tollen Blechaufträgen durften wir uns aber auch im Innenraum austoben. In einem ersten Schritt hat der Wagen eine wirklich effektive Dämmung erhalten. Die war im Endeffekt so gut das wir später wieder (etwas) lautere Auspufftöpfe montieren durften. Im zweiten Schritt wurden dann die Sitzbezüge erneuert. Um aber den extrem hohen Ansprüchen unseres Kunden gerecht zu werden und das Endergebnis 100% im Griff zu haben, haben wir hier nur den Bezugstoff in dem originalen Farbton „burnt orange“ neu gekauft und dann unserem Sattler gesagt worauf es genau ankommt. Wir haben hier speziell die Sitzfläche mit einer sonst nicht vorhandenen Kuhle versehen. Sieht und erkennt auf den Bildern nicht gleich jeder auf den ersten Blick. Dank der für einen Mopar aus den 70ern sehr guten Fahrdynamik und den daraus resultierenden erhöhten Fliehkräften war diese Modifikation einfach notwendig, auch um dem Fahrer ein sicheres Fahrzeughändling zu gewährleisten. Das Ergebnis sieht im Innenraum nicht „fremd“ aus, aber wer Mopars kennt, dem wird auffallen, dass es hier einfach deutlich weniger Unregelmäßigkeiten gibt als original. Die Sitzbezüge in der Farbe hätten wir auch fertig genäht in den USA in 100% Original Qualität bekommen können. Das wäre sogar günstiger gewesen, aber das Ziel hier war ein anderes. Wir hoffen euch beflügeln die Bilder und was immer ihr euch erträumt, setzt es um!  Falls ihr die Vision aber nicht das Know How habt – we can build it!

Im Moment arbeiten wir an dem Motor und dem Getriebe. Das 5-Gang Schaltgetriebe kam aus einem Kit welches extra auf den Challenger angepasst ist und die Schalthebelposition des modernen Getriebes über Umlenkungen an die originale Challenger Position setzt. Das ist technisch machbar und OK, aber bei weitem nicht so gut wie die Schaltung als „Top Loader“. Also haben wir zuerst das Getriebe darauf umgebaut, dann die Karosse darauf angepasst und als letzten Schritt müssen wir noch den Schalthebel umschweißen. Im selben Schritt wird noch der Getriebetunnel wieder so schmal wie beim Automatikgetriebe und die Mittelkonsole wird für eine weitere „cleanung“ des Innenraums entfernt.
Gleichzeitig haben wir den 360cui auf 408cui Stroker Motor zerlegt und bauen ihn mit angepasster Verdichtung, Nockenwelle und sequentieller Benzin Einspritzanlage wieder neu auf. Das wird dann nicht nur den Verbrauch senken, sondern auch das Drehmoment erhöhen und das Drehzahlband breiter machen. That will be fun to drive!