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1973-Dodge-B300-Maxivan

1973 Dodge B300 Maxivan
Originale B300-Variante
3,5 to. Anhängerkupplung
Originale Aufkleber
Neues altes Lastentier

Wir waren wir mit unseren Möglichkeiten für Fahrzeugtransporte in der letzten Zeit etwas eingeschränkt, da unser vorhandenes Zugfahrzeug sowohl dem Sonntagsfahrverbot als auch der deutschen Fahrzeitenregelung für LKW unterliegt – für die Flexibilität und mögliche Termine mit unserenKunden nicht immer eine gute Sache!

Außerdem ist ein alter Van ja auch einfach toll. Und entgegen dem typischen VW-Bus-Oldtimer hat so ein Dodge Van einiges mehr an Platz, fetten V8 Sound und genug Drehmoment, um alle seine Aufgaben ordentlich zu erfüllen.

Nach einiger Sucherei konnten wir in den USA einen Wagen finden, der unseren Anforderungen entsprochen hat.
Er hat nicht nur die höchste zugelassene Zuladung, sonder damit dann auch die fettesten Achsen, Federn und Bremsen. Und den längsten Laderaum!
Dennoch ist er kompakt: nicht länger als ein 1968 Dodge Charger, der Wendekreis klein genug, um auch mal auf einer engen Strasse zu wenden.

Der Stand der Dinge
Fahrwerk

Federn und Dämpfer vorne und hinten mussten ohnehin erneuert werden, wobei wir gleich die Gelegenheit genutzt haben, die jeweils fettesten Versionen einzubauen. Alle Karrosseriebuchsen wurden auf Polyurethan umgebaut, die sind straffer und halten im Gegensatz zu Gummibuchsen ewig. Für die Vorderachse sind wir aktuell auf der Suche nach einem passenden Stabi, der hintere ist noch neu zu bekommen, der kommt dann auch noch rein.

Bei den Felgen und Reifen stießen wir auch auf ein bisher selten gesehenes Problem. Es waren wunderschöne klassische Alufelgen im Durchmesser 16,5“ verbaut. Darauf sogar neue Reifen – leider waren diese Reifen jedoch viel zu schmal für die Felgen. Desweiteren gibt es die Reifengröße 16,5“ erstaunlicherweise gar nicht mehr. Schließlich haben wir uns für die nun verbauten 17“ Aluminium Felgen von Mickey Thompson entschieden. Im europäischen Reifenhandel gibt es dafür auch eine Reihe an Optionen, und so steht der Van jetzt auf ordentlichen Socken. Das Ganze fährt nach all dem endlich auch so gut, wie es aussieht.

Der B300 hat hinten wie vorne größere Bremsen, um das maximierte zulässige Gesamtgewicht auch locker zu verzögern. Für deren reibungsvolle Funktion bekam der Van neue Bremsscheiben und Beläge vorn, Bremsbeläge hinten, alle Bremsschläuche, Bremsflüssigkeit und einen neuen Hauptbremszylinder spendiert.

Innenraum

Im Innenraum musste ebenfalls Hand angelegt und der zwar witzige, aber auch mit diversen unerfindlichen und furchteinflößenden Spuren der Jahrzehnte versehene Flokati entfernt werden. Alles wurde gereinigt und Lärm- wie Klimadämmung an Wänden und Dach angebracht.

Um Passagiere befördern zu können, braucht er dann natürlich auch eine Sitzbank, aber die sollte nicht auf Kosten des Laderaums gehen, also musste maximaler Stauraum mit maximaler Sitzplatzanzahl kombiniert werden – mit einer demontierbaren Sitzbank. Damit das ganze ins Budget passt wurde eine gebrauchte Voyager Sitzbank günstig ersteigert und die Sitzhalterung durch unsere Karosseriebauer eingebaut. Die Sitzbank kann nun umgeklappt werden und ist sogar vor- und zurückstellbar.

Die Karosserie

Der Wagen steht noch in seinem originalen Lack, da wir uns aber eher mit PKW auskennen als mit Vans, haben wir vor dem Kauf ein paar Van-typische Roststellen übersehen. Daraus resultierten dann doch einige Stunden Schweißarbeit mit denen niemand gerechnet hatte, die sich aber aufgrund der tollen Substanz zu 100% gelohnt haben. Da wir der Abdichtung der 40+ Jahre alten Dachfenster nicht trauten, installierten wir im Zuge dessen gleich neue Dachfenster eines deutschen Herstellers.

Für einen der primären Zwecke brauchte der Van noch eine Anhängerkupplung. Die bekam er auch, mit passender Steckdose und 3,5 to eingetragener Anhängelast.

Das Dach, der Frontscheibenrahmen und ein paar andere Bereiche sind nach den Reparaturen lackiert worden, natürlich im originalem Farbton. Dazu kommt nach Beweis der Regendichtheit noch eine Hohlraumversiegelung, um die teils innen blanken Stellen nicht wieder der Gefahr von Rost auszusetzen. Der hintere Boden wird ebenfalls mit Alubutyl gedämmt, zum Schluss wird eine abriebfeste und wasserresistente Siebdruckplatte als Ladefläche verbaut.

Motor

Gleichzeitig haben wir angefangen, den Motor zu zerlegen. Mit unseren MPSP-11 Aluminium Zylinderköpfen und ihren größeren 340/360 Ansaugkanälen sowie großen Edelstahl-Ventilen ist einiges an Mehrleistung zu erwarten. Für die Gemischaufbereitung wird als Krönung eine sequentielle Einspritzanlage montiert. Im Gegensazu zu den mittlerweile oft gesehenen Zentral-Einspritzanlagen auf dem Throttle Body, stellt dies den nächsten Entwicklungsschritt bei Einspritzanlagen dar. Hier wird der Kraftstoff direkt vor jedem Einlassventil in den Luftstrom eingespritzt. Das hat den Vorteil, dass die Einspritzung auch nur erfolgen muss, wenn das Ventil auch tatsächlich geöffnet ist. Die komplette Ansaugspinne ist also trocken, kein Benzin kann sich bei kalten Temperaturen oder geringen Drehzahlen an den Wänden absetzen. Daraus ergibt sich ein besseres Start- und Ansprechverhalten und vor allem ein deutlich geringerer Benzinverbrauch, denn das Ganze läuft insgesamt deutlich effizienter. Selbstverständlich kommt  dazu eine passende Nockenwelle. Der verbaute 318er lief mit dem originalem 2bbl-Vergaser zwar immer problemfrei, aber wir wollten eben wissen, was mit diesen Modifikationen hier erreichbar ist in Hinsicht auf Leistung, Verbrauch und sauberen Motorlauf in den unteren Drehzahlen bzw. im Teillastbereich, denn fast ausschließlich dort wird der Van unterwegs sein.